Fragt man in Buxtehude ob die Bürger den Bus nutzen, hört man überwiegend, dass man den Bus gern nutzen würde, wenn man ihn denn zeitnah erreichen würde und das offenbar schwer zu durchschauende Fahrplankonzept verstehen würde. Es drängt sich auf, dass sich hier der Hund in den Schwanz beißt. Es fährt niemand Bus weil dieser nicht zur rechten Zeit am rechten Ort ist - die Buslinien werden ausgedünnt, weil niemand mitfährt?! Was läuft hier falsch?
Die Busse fahren überwiegend sternförmig zu einzelnen Zielen und anschließend wieder zurück. Hat man diesen Bus verpasst, muss man zu lange auf den nächsten warten. Da offenbar auch die Fahrzeiten der Züge an den bahnhofsnahen Haltestellen nicht ausreichend berücksichtigt werden, wird vorzugsweise ein anderes Verkehrsmittel genutzt. Eine Fahrt von Ottensen nach Hedendorf wird dabei schnell zum Tagesausflug.
Hier lohnt sich ein Blick über den Tellerrand - z.B. in die sächsische Große Kreisstadt Annaberg-Buchholz. Gleiche Größe, diverse Eingemeindungen - Unterschied ⇒ Super Konzept für den Stadtverkehr. Um in der dortigen Region durch die Stadt oder in die umliegenden Gemeinden fahren zu können muss man nicht mühsam den Fahrplan studieren. Der Kernverkehr fährt in kurzer Taktung im Kreis und durchfährt dabei die direkt anliegenden Gemeinden. Dadurch ist es auch für Spontanreisende oder Gelegenheitsnutzer sehr einfach den Bus zu nutzen. Man muss sich keine Liniennummern merken oder recherchieren wohin welcher Bus eigentlich fährt - man nutzt einfach den "Stadtverkehr".
Einen weiteren Ansatz hat die hessische Stadt Taunusstein mit ihrem Projekt On-Demand-Shuttle, eine Art Ruftaxi - aber wesentlich intelligenter und mit einer besseren Gemeinschaftswirkung.
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Insgesamt wünschen wir uns an der Stelle mehr Mut von den Verantwortlichen! Wenn es gelingen soll Mobilität, Klimaziele und Bürgerwunsch in Einklang zu bringen, muss der ÖPNV verbessert werden. Dafür lohnt sich durchaus auch ein Blick in alle verfügbaren Fördertöpfe.